Von Patricia Oswald-Kipper
Die Schülerzahlen an der Astrid-Lindgren-Schule steigen. Die Stadt plant auf dem Gelände neue Räume für mindestens zwei Hortgruppen.
Die Schülerzahlen an der Astrid-Lindgren-Schule steigen. Die Stadt plant auf dem Gelände
neue Räume für mindestens zwei Hortgruppen. Quelle: Oswald-Kipper

"Der Bedarf an Kita- und Krippenplätzen steigt weiter", sagt Fachdienstleiterin Katharina Fischer. Im Kitabereich kann die Stadt Sehnde zwar mittlerweile eine fast 100-prozentige Betreuungsquote vorweisen, aber im Krippenbereich liegt sie erst bei rund 60 Prozent. "Bei der Krippenbetreuung wollen wir uns auf 80 Prozent steigern", sagt Fischer. Die Tagesmütterbetreuung soll dabei weiter ein wichtiges Standbein bleiben. Der Trend, dass Eltern ihre Kinder ab dem ersten Lebensjahr fremd betreuen lassen wollten, gehe weiter, erklärt Fischer. "Inzwischen gehen nahezu alle Eltern nach dem ersten Lebensjahr ihres Kindes wieder arbeiten", sagt sie.

Zudem halte deutschlandweit und damit auch in Sehnde der Geburtenboom an. Hinzu kommen Zuzüge - etwa durch die Zuwanderung. Und die Stadt Sehnde wird weiter wachsen. Sie plant in den nächsten Jahren mehrere Baugebiete unter anderem die Gebiete Kleines Öhr, Maschwiesen, Keramische Hütte, die dazu führen, dass es mehr Kinder gibt. Schon allein für das Baugebiet Kleines Öhr, das derzeit am Entstehen ist, rechnet Fischer mit weit mehr als 20 ein- bis sechsjährigen Kindern.

Um dem Bedarf gerecht zu werden, sollen ab 2018 mehrere Bauvorhaben angeschoben werden. So könnte auf dem Grundstück der Kirche an der Mittelstraße eine neue Kita mit drei Gruppen entstehen - sowohl im Bereich Krippe als auch Kindergarten. Weiterhin sind Kindertagesstätten im Neubaugebiet Keramische Hütte und im Baugebiet Maschwiesen vorgesehen. Bei letzterem sei die Stadt bereits in Gesprächen mit dem Investor, sagt Fischer. In einem der Mehrfamilienhäuser soll eine Fläche im Erdgeschoss für eine Kita vorbehalten werden. In Ilten ist ein Anbau an die Kita an der Hugo-Remmert-Straße schon ziemlich konkret. Zwei Gruppen sind dort ab dem Kitajahr 2018/2019 vorgesehen.

Einige Kindertagesstätten sollen auch ihre Betreuungszeiten und das Platzangebot ausweiten. Vorgesehen ist dieses für 2018 etwa für die Kindertagesstätten Im Bosekamp und die Kita Ilten und die Kita Südtorfeld.

Die Stadt will auch in Qualität investieren: So sollen etwa die Stunden für die Drittkräfte in Krippen (Sozialassistenten) zum nächsten Kitajahr von 26 auf 29 Stunden angehoben werden. Die Zusatzkosten würden nahezu komplett durch die Finanzhilfe des Landes gedeckt. Weiter wird in zusätzliches Personal durch eine geplante Erhöhung der Springkraftstunden gesetzt.

Im Bereich der Nachmittagsbetreuung von Grundschülern zeichnen sich ebenfalls  Veränderungen ab. Die Astrid-Lindgren-Grundschule hat durch steigende Schülerzahlen einen höheren Platzbedarf. Die Schule will den Anbau, in dem der Hort Kunterbunt untergebracht ist, ab 2019/20 selbst nutzen. Laut Fischer könnte aber ein Anbau auf dem Schulgelände entstehen. "Was dort genau möglich ist, soll nun geprüft werden"

Der Ausschuss Kindertagesstätten und Jugend wird am Montag, 4. September, um 18 Uhr im Rathaus über die Planungen der Stadt hinsichtlich Kita und Hort beraten.