Presseberichte

aus: Sehnde News / JPH vom 21.04.2012

Finger weg von Julia

Die Unterstützung von Gewaltprävention an Schulen, aktuell insbesondere gegen sexualisierte Gewalt an Kindern, ist dem Civitan Club Sehnde auch 2012 wieder ein wichtiges Anliegen. Das bereits seit 1998 an Hildesheimer Grundschulen erprobte und 2011 in Sehnde begonnene Präventionsprojekt zur Vermeidung von sexualisierter Gewalt an Kindern kann 2012 an zwei weiteren Grundschulen erfolgreich weitergeführt werden.

Die von den Kindern gemalten Bilder zum Thema zeigte Rektorin Elisabeth Freund-Eisele an der Astrid-Lindgren-Schule dem Bürgeremeister Carl Jürgen Lehrke und der Ortsbürgermeisterin Regine Höft - Foto: Civitan Club

Zu den Informationsveranstaltungen für Eltern der Astrid-Lindgren-Grundschule Sehnde und der Wilhelm-Raabe-Schule Ilten am 16. und 17 April kamen neben 120 Eltern und den Schulleiterinnen und der Vorsitzenden des Civitan Clubs, Renate Grethe, auch der Sehnder Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke, der zugleich Schirmherr der Aktion ist. Dazu waren bei den verschiedenen Veranstaltungen weitere Ortsbürgermeisterinnen und – bürgermeister, sowie neben dem Leiter des Polizeikommissariats Ulrich Bode auch die Präventionsbeauftragte Susanne Bochenek anwesend.

Die zu den Elternabenden eingeladenen Fachleute gingen in ihren Beiträgen auf viele Fakten und Facetten der Problematik sexueller Missbrauch an Kindern ein. Michael Huwald, Kriminaloberkommissar und Beauftragter für Jugendsachen und Kriminalprävention beim Zentralen Kriminaldienst Hannover, führte aus, dass 2011 in der Region Hannover 183 Missbrauchsfälle an Kindern strafrechtlich verfolgt wurden. Dabei bliebt eine Dunkelziffer 1:5. In rund 80 Prozent der Fälle kennen sich Täter und Opfer zumindest flüchtig; sie sind aus Freizeit-, Vereins- und familiärem Umfeld.

Dr. Brigitta Roy-Feiler, Kinder- und Jugendpsychiaterin und ehemalige. Leiterin eines psychiatrischen Landeskrankenhauses ging auf die psychischen Belastungen der Kinder nach sexuellem Missbrauch ein.

Die Hildesheimer Sonderpädagogin Gesine Maria Haas verdeutlichte, wie wichtig es ist, dem Kind und Opfer zu glauben, Vertrauen aufzubauen, selbst zum Handelnden zu werden und dem Wohl des Kindes höchste Priorität zu geben.

Julia wird von ihrem Trainer angesprochen, um Bilder von sich machen zu lassen - Foto: JPH/Archiv

Annette Pagel, Familienberaterin und Therapeutin von “Wildrose”, informierte über die umfassenden Möglichkeiten einer Gewaltberatungsstelle für Kinder, Jugendliche und Angehörige in den Bereich Prävention, Beratung und Behandlung/Therapie. Es sei wichtig, dass Kinder und Eltern gleichberechtigte Partner sind und dass das Selbstbewusstsein der Kinder im Vorfeld bereits entwickelt und gestärkt würde.

Monika Sommer, Geschäftsführerin des Sehnder Präventionsrates, stellte die Präventionsarbeit in Sehnde vor und wies auf die Schulungen für Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen sowie auf den Einsatz von Kinderschutz-Fachkräften hin.

Renate Grethe, Präsidentin des Civitan Club Sehnde, gab der Hoffnung Ausdruck, dass mit der Durchführung des Präventionsprojektes ein kleiner Beitrag zur weiteren Stärkung von Sehnder Grundschulen als Lern- und Lebensort für Kinder geleistet werden kann. Sie dankte dem Sehnder Bürgermeister Lehrke für seine große Unterstützung und Monika Sommer sowie den beiden Schulleiterinnen für die gute engagierte Zusammenarbeit. Dabei wies sie auch auf die Unterstützung durch die Energieversorgung Sehnde hin, die mit dem Preisgeld des Pro Regio Preises 2011 die Fortführung des Projektes wesentlich ermöglicht hat.

Die Aufführungen “Finger weg von Julia” mit Regina und Klaus Gwiasda vom Mathom Theater Melle wurde in beiden beteiligten Grundschulen in Sehnde und Ilten am 17. und 18. April von allen Schülerinnen und Schülern mit Spannung und Begeisterung verfolgt. Es war ein fesselndes Theatererlebnis in einer Kombination aus Puppenspiel, Schauspiel, fantasievollen Mitmachaktionen und Musik.

Die zuschauenden Kinder erleben, dass sie das Recht haben, “Nein” zu sagen und konnten dies auch spielerisch ausprobieren. Sie erhielten altersangemessene Informationen über Missbrauch und wurden für den Fall eigener Betroffenheit ermutigt, mit einer Person ihres Vertrauens zu sprechen.

Zum Schluss des Theaters nutzten die Kinder die Gelegenheit, Fragen an die Schauspieler Regina und Klaus zu stellen – und wer wollte, erhielt einen Zettel mit der “Nummer gegen Kummer”, dem Kinder- und Jugendtelefon. Eine Nachbereitung des Theaters “Finger weg von Julia” der Lehrerkollegien mit den Kindern ist an beiden Grundschulen geplant.

SEHNDE NEWS vom 21.04.2012

 

HAZ vom 16.03.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HAZ vom 27.02.2012

 

HAZ vom 21.02.2012

aus: Sehnde News / JPH vom 20.02.2012

Gesundes Frühstück ist nicht selbstverständlich

Großes Gedränge im Gemeinschaftsraum der Astrid-Lindgren-Grundschule, 40 Schüler der ersten Klasse sind schon gekommen, um sich am Frühstückbüffet zu bedienen. 150 werden noch folgen. Für Donnerstag, 16. Februar, hat der Förderverein der Schule wieder zu einem “Tag des gesunden Frühstücks” aufgerufen.

Großes Gedränge an der Ausgabe spricht für das geschmackvolle Angebot - Foto: JPH

Das “gesunde Frühstück” ist eine Idee des Fördervereins gewesen, erklärt Susan Huszar. Ziel ist es, die Kinder für ein vernünftiges Frühstück zu sensibilisieren und ihnen die Gelegenheit zu bieten, sich bewusst dafür zu entscheiden. “Die Kinder haben hier viel Auswahl”, so Huszar, “aber sie müssen die Dinge, die sie kaufen wollen, zunächst auch benennen.” Und oft hapert es schon daran: Sie kennen die Namen der Dinge nicht, die sie gerne essen würden. Ziel ist es, sie dazu zu bringen, ihre Essenswahl bewusst zu treffen und auch ihren Eltern später sagen zu können, was sie gerne hätten. “Noch immer ist es so, dass die Kinder mit Schokoriegeln und ähnlichem in der Frühstückbox in die Schule kommen”, sagt Huszar.

Olesja Amendt (li.) ist engagiert bei der Getränkeausgabe - Foto: JPH

Im Angebot sind heute Salami- und Mortadella-Brötchen, Gemüse, Obst, Körnerbrot, Müsli und Säfte – und das alles gegen kleines Geld. Und dazu jeweils ein kleines Schmankerl – so dieses Mal Milchreis und Muffins. “Wir kalkulieren so, dass es möglichst kostenneutral ist. Der Förderverein tritt in Vorleistung und sieht dann zu, dass das Geld wieder eingenommen wird”, erklärt Huszar. Dabei helfen ihr eine Crew von acht bis zehn Frauen, die ab 8 Uhr am “Frühstückstag” die Speisen vorbereiten, rund 60 Brötchen streichen und dann ausgeben. Das ganze klappt prima, wie auch Meshomzew, der sich gerade etwas gekauft hat, bestätigt: “Das schmeckt gut und ich esse gerne Gurke. Das bringe ich auch sonst von zuhause mit.”

Die Reste werden anschließend in den Klassen verteilt, erklärt Huszar, aber meistens bleibt nichts übrig. Ob allerdings das Frühstück, das einmal an einem Donnerstag im Monat stattfindet, fortgesetzt werden kann, ist derzeit offen. “Wir benötigen dringend neue Vorstandsmitglieder“, meint sie, „denn wenn wir die nicht finden, wird der Verein aufgelöst, so die Satzung.” Von den 90 Mitgliedern werden am 23. Februar um 20 Uhr in der ALG, bei der Jahreshauptversammlung, unbedingt ein neuer Vorsitzender, ein zweiter Vorsitzender und ein Schriftführer benötigt. Fände sich der Vorstand nicht, fielen in Zukunft zahlreiche Vorhaben an der Schule für die Kinder einfach aus. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Arbeit fortsetzen wird.

SEHNDE NEWS vom 20.02.2012